Berlin hat sich als bedeutende Filmmetropole etabliert, die sowohl nationale als auch internationale Produktionen anzieht. Die Stadt bietet eine beeindruckende Vielfalt an Drehorten, die von historischen Stätten bis zu modernen Architekturwundern reicht. Diese Vielfalt ermöglicht es Filmemachern, unterschiedlichste Geschichten in authentischen Kulissen zu erzählen.
Historische Drehorte in Berlin
Berlin bietet eine Vielzahl historischer Drehorte, die in zahlreichen Filmproduktionen als Kulisse dienen. Diese Schauplätze verleihen Filmen Authentizität und spiegeln die reiche Geschichte der Stadt wider.
- Brandenburger Tor: Dieses ikonische Wahrzeichen diente als Kulisse für zahlreiche Filme, darunter Wim Wenders‘ „Der Himmel über Berlin“ (1987), in dem Engel die Stadt beobachten und menschliche Erfahrungen nachempfinden.
- Alexanderplatz: Der Alexanderplatz ist zentraler Schauplatz in Rainer Werner Fassbinders Serie „Berlin Alexanderplatz“ (1980), die auf Alfred Döblins Roman basiert und das Leben des Protagonisten Franz Biberkopf in den 1920er Jahren schildert.
- Glienicker Brücke: Die Brücke, die Berlin und Potsdam verbindet, erlangte während des Kalten Krieges als Austauschort für Spione Berühmtheit. Steven Spielbergs „Bridge of Spies – Der Unterhändler“ (2015) erzählt die Geschichte eines solchen Austauschs und nutzt die Brücke als zentralen Drehort.
Moderne Filmschauplätze in Berlin
Diese Drehorte verdeutlichen die Vielseitigkeit Berlins als Filmkulisse und unterstreichen die Bedeutung der Stadt in der internationalen Filmwelt.
- Potsdamer Platz: Nach der Wiedervereinigung entwickelte sich der Potsdamer Platz zu einem Symbol des modernen Berlins. In „Lola rennt“ (1998) von Tom Tykwer dient er als eine der zentralen Kulissen, während die Protagonistin durch die Stadt eilt, um das Schicksal zu beeinflussen.
- Berliner Hauptbahnhof: Der 2006 eröffnete Hauptbahnhof beeindruckt mit moderner Architektur und wurde in „The International“ (2009) als Schauplatz für eine spannende Verfolgungsjagd genutzt.
- East Side Gallery: Das längste erhaltene Stück der Berliner Mauer, heute mit Kunstwerken versehen, spielt eine bedeutende Rolle in „Good Bye, Lenin!“ (2003). Der Film thematisiert die Veränderungen nach dem Mauerfall und nutzt die East Side Gallery als Symbol für den Wandel der Stadt.
Kultige Berliner Drehorte aus Film und Fernsehen
Berlin beherbergt zahlreiche Drehorte, welche durch ihre besondere Atmosphäre und Geschichte in Film und Fernsehen Kultstatus erlangt haben. Diese Schauplätze verleihen Produktionen eine authentische und unverwechselbare Note.
- Café Einstein: Die berühmte „Apfelstrudel-Szene“ in Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“ (2009) wurde in der Bibliothek des Café Einstein Stammhaus in der Kurfürstenstraße 58 in Berlin-Schöneberg gedreht.
- Hackesche Höfe: Die Hackeschen Höfe, ein historisches Gebäudeensemble in Berlin-Mitte, dienten als Kulisse für verschiedene Filmproduktionen. In „Das Leben der Anderen“ (2006) wurden jedoch keine Szenen in den Hackeschen Höfen gedreht; stattdessen nutzte man andere authentische Orte in Berlin, um die Atmosphäre der DDR-Zeit einzufangen.
- Club SO36: Der Musik-Club SO36 in der Oranienstraße 190 in Berlin-Kreuzberg ist bekannt für seine Bedeutung in der alternativen Musikszene. Im Film „Victoria“ (2015) wurden jedoch keine Szenen im SO36 gedreht; stattdessen nutzte man andere Clubs und Locations in Berlin-Mitte und Kreuzberg, um die nächtliche Atmosphäre der Stadt einzufangen.
Hauptstadt-Drehorte berühmter internationaler Produktionen
Die Bundeshauptstadt dient als Filmschauplatz für zahlreiche internationale Filmproduktionen, welche die vielfältigen Kulissen der Spreemetropole nutzen, um ihre Geschichten zum Leben zu erwecken.
- Reichstag: Der Reichstag, Sitz des Deutschen Bundestages, ist ein markantes Wahrzeichen Berlins. Im Thriller „Unknown Identity“ (2011) mit Liam Neeson spielt Berlin eine zentrale Rolle und der Reichstag ist in einigen Szenerien zu sehen, die die politische Atmosphäre der Stadt unterstreichen.
- Oberbaumbrücke: Die Oberbaumbrücke, welche die Bezirke Friedrichshain und Kreuzberg verbindet, erscheint in „The Bourne Supremacy“ (2004). In einer Szene überquert Jason Bourne (Matt Damon) die markante Brücke, die für ihre charakteristischen Türme bekannt ist.
- Teufelsberg: Der Teufelsberg, ein künstlicher Hügel mit einer ehemaligen Abhörstation im Berliner Grunewald, bietet eine geheimnisvolle Kulisse. In dem Film „The Game“ (1997) mit Michael Douglas dient der Teufelsberg als Drehort, der zur düsteren und mysteriösen Atmosphäre des Thrillers beiträgt.
Babylon Berlin Drehorte und Schauplätze
Die Serie „Babylon Berlin“ nutzt eine Vielzahl von Drehorten in und um Berlin, um das Flair der 1920er Jahre authentisch darzustellen. Hier sind einige der bedeutendsten Schauplätze:
- Studio Babelsberg: Ein Großteil der Straßenszenen wurde in der „Neuen Berliner Straße“ des Studio Babelsberg in Potsdam gedreht. Dieses Set umfasst Nachbildungen verschiedener Berliner Stadtviertel und ermöglicht flexible Dreharbeiten.
- Alexanderplatz: Der historische Alexanderplatz dient als Kulisse für mehrere Szenen. Obwohl der Platz seit den 1920er Jahren erhebliche Veränderungen erfahren hat, wurden durch digitale Effekte historische Gebäude und das damalige Stadtbild rekonstruiert.
- Rotes Rathaus: Das Rote Rathaus in Berlin-Mitte wurde für Außenaufnahmen des Polizeipräsidiums genutzt. Seine Architektur passte ideal zur Darstellung der „Roten Burg“, des damaligen Polizeipräsidiums am Alexanderplatz.
- Rathaus Schöneberg: Die Innenaufnahmen des Polizeipräsidiums, einschließlich der Szenen mit dem Paternoster-Aufzug, entstanden im Rathaus Schöneberg. Der Ratskeller desselben Gebäudes diente als Schauplatz für das Restaurant „Aschinger“, einen beliebten Treffpunkt in der Serie.
- Ehemaliges Stummfilmkino Delphi: Das ehemalige Kino in Berlin-Weißensee wurde für die Innenaufnahmen des Nachtclubs „Moka Efti“ genutzt, einem zentralen Ort des Berliner Nachtlebens in der Serie.
- Theater am Schiffbauerdamm: Dieses historische Theater, bekannt als Spielstätte der „Dreigroschenoper“, wurde für Szenen genutzt, die in einem Theaterumfeld spielen.
- Schloss Drachenburg: Für Szenen, die auf dem Anwesen der Familie Nyssen spielen, wurde Schloss Drachenburg im Rheinland als Ort gewählt.
- Landschaftspark Duisburg-Nord: Dieses ehemalige Stahlwerk in Nordrhein-Westfalen diente als Drehkulisse für industrielle Szenen und unterstrich die düstere Atmosphäre bestimmter Handlungsstränge.
Diese vielfältigen Drehorte tragen maßgeblich dazu bei, das die Hauptstadt der 1920er Jahre in „Babylon Berlin“ lebendig und authentisch darzustellen. Für Interessierte werden spezielle Führungen angeboten, die zu den Originalschauplätzen der Serie führen.
Weitere Drehorte in Berlin
Berlin dient als Kulisse für zahlreiche nationale und internationale Filmproduktionen. Hier eine Auswahl bemerkenswerter Hauptdrehorte:
- Die Tribute von Panem – Unterführung am ZOB Messedamm und Studio Babelsberg: Für „Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2“ wurden Szenen in der markanten Unterführung am ZOB Messedamm mit ihren orangefarbenen Säulen gedreht. Zudem fanden umfangreiche Dreharbeiten in den Studios Babelsberg statt, wo detailreiche Sets für die dystopische Welt von Panem entstanden.
- Die Luftbrücke – Flughafen Tempelhof: Der historische Flughafen Tempelhof diente als authentische Kulisse für den Film „Die Luftbrücke“, der die Ereignisse während der Berliner Luftbrücke thematisiert. Die beeindruckende Architektur des Flughafens verstärkte die historische Atmosphäre des Films.
- Der Baader Meinhof Komplex – Deutsche Oper: In „Der Baader Meinhof Komplex“ wurde die Deutsche Oper in Berlin als Schauplatz für Szenen genutzt, welche die dramatischen Ereignisse der 1970er Jahre rund um die RAF nachstellen.
- Mein Führer – Bundesfinanzministerium (Mitte): Das Bundesfinanzministerium, ehemals das Reichsluftfahrtministerium, diente als Drehort für den Film „Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler“. Die monumentale Architektur des Gebäudes bot eine passende Drehkulisse für die satirische Darstellung der NS-Zeit.
- Homeland – Litfaß-Platz/Henriette-Herz-Platz (Mitte): Für die Serie „Homeland“ wurden Szenen am Litfaß-Platz und Henriette-Herz-Platz in Berlin-Mitte gedreht. Diese urbanen Bühnen fügten sich nahtlos in die spannungsgeladene Handlung der Serie ein.
- Berlin Calling – Ex-Bar25 / Kater Blau: Der Film „Berlin Calling“ mit Paul Kalkbrenner zeigt das Berliner Nachtleben und nutzte unter anderem die ehemalige Bar25 als Drehort. Die authentische Clubszene trägt wesentlich zur Atmosphäre des Films bei.
- In 80 Tagen um die Welt – Gendarmenmarkt: Der Gendarmenmarkt in Berlin diente als Kulisse für den Film „In 80 Tagen um die Welt“. Die beeindruckende Architektur des Platzes verlieh den Filmszenen einen europäischen Flair.
- Unorthodox – Verschiedene Drehorte in Berlin: Die Netflix-Serie „Unorthodox“ wurde an verschiedenen Orten in Berlin gedreht, darunter Kreuzberg, das Strandbad Wannsee und die Berliner Philharmonie. Diese vielfältigen Plätze unterstreichen die kulturelle und architektonische Vielfalt der Stadt.
Weiterhin wurden „Herr Lehmann“ im Restaurant der Markthalle Neun (heute „Marktlokal“), „Paul und Paula“, „Emil und die Detektive“, „Eins, zwei, drei“ oder „Himmel über Berlin“ mit dem Stadtbild produziert. Es gibt also nicht nur „Berlin Tag und Nacht“. Diese Drehorte verdeutlichen die Vielseitigkeit Berlins als Filmstadt und ihre Fähigkeit, unterschiedlichste Geschichten und Epochen authentisch darzustellen.
Was macht die Filmkulissen Berlins aus?
Berlin zeichnet sich als Filmstadt durch eine beeindruckende Vielfalt an Kulissen aus, die sowohl historische als auch moderne Elemente miteinander verbinden.
- Historische Architektur: Die Stadt beherbergt zahlreiche gut erhaltene Prachtbauten, die als authentische Landschaft für Filme dienen. Beispielsweise wurde Clärchens Ballhaus in der Auguststraße für Szenen in „Inglourious Basterds“ genutzt.
- Moderne Bauten und urbane Szenerien: Neben historischen Gebäuden bietet die Metropole auch moderne Hochhäuser und charakteristische Straßenzüge, welche in verschiedenen Filmgenres eingesetzt werden. Die Unterführung am Messedamm mit ihren markanten orangenen Kacheln diente als Drehort für „Die Tribute von Panem“.
- Vielfältige Stadtteile: Die unterschiedlichen Bezirke Berlins, von den eleganten Villen im Grunewald bis zu den multikulturellen Vierteln in Neukölln, bieten eine breite Palette an Filmlandschaften, die für verschiedene Filmproduktionen genutzt werden können.
- Kulturelle Hotspots: Berliner Clubs und Bars sind ebenfalls beliebte Drehorte. So wurde die ehemalige Bar25 für den Film „Berlin Calling“ genutzt, um die pulsierende Clubszene der Stadt darzustellen.
Diese Kombination aus historischer und moderner Architektur, gepaart mit der kulturellen Vielfalt der Stadtteile, macht Berlin mit seinen Sehenswürdigkeiten zu einer einzigartigen und begehrten Filmkulisse für nationale und internationale Produktionen.
Berlin ist nicht nur ein beliebter Drehort für nationale und internationale Filmproduktionen, sondern beherbergt auch zahlreiche Produktionsfirmen, die sich auf die Erstellung von Werbefilmen, Animationen und Social-Media-Inhalten spezialisiert haben. Einige der führenden Filmproduktionsfirmen in Berlin bieten umfassende Dienstleistungen an, die von der Konzeption über die Produktion bis hin zur Postproduktion reichen.
Diese Unternehmen sind darauf spezialisiert, hochwertige Werbefilme, Imagefilme und Animationen zu erstellen, die sowohl für traditionelle Medien als auch für digitale Plattformen und soziale Netzwerke optimiert sind. Durch die Kombination von kreativem Storytelling und modernster Technologie tragen Filmproduktionen wie astronaut dazu bei, die vielfältigen Facetten Berlins als Filmstadt zu präsentieren und zu fördern.
Die Präsenz dieser spezialisierten Produktionsfirmen unterstreicht die Bedeutung Berlins als Zentrum der Film- und Medienindustrie und bietet vielfältige Möglichkeiten für kreative Projekte in der Hauptstadt.
Berlin-Tipps für Filmfans und Cineasten
Berlin bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Filmgeschichte der Stadt hautnah zu erleben.
- Geführte Touren zu berühmten Drehorten: Spezialisierte Anbieter wie „Filmstadt Berlin“ organisieren Touren, die zu originalen Film-Locations führen. Diese Spaziergänge oder Fahrten mit der Stretchlimousine bieten spannende Einblicke in die Drehorte bekannter Filme und Serien. Es gibt auch eine Videobustour, um auf den Spuren der Regisseure zu wandeln und sich ein eigenes Bild zu machen.
- Museen und Ausstellungen zum Thema Film: Die Deutsche Kinemathek am Potsdamer Platz beherbergt das Museum für Film und Fernsehen. Hier können Besucher die deutsche Filmgeschichte erkunden und an Stadtspaziergängen teilnehmen, die zu bedeutenden Filmlocations in verschiedenen Berliner Stadtvierteln führen.
- Filmpark Babelsberg: Wer einen Abstecher nach Potsdam in Brandenburg macht, findet im Studio Babelsberg das größte Filmstudio Europas. Der Freizeitpark „Filmpark Babelsberg“ im gleichnamigen Potsdamer Stadtteil bietet filmspezifische Attraktionen und Shows sowie Originalkulissen.
- Die Berlinale: Die Internationalen Filmfestspiele Berlin sind eines der bedeutendsten Filmfestivals der Welt. Die Berlinale findet jährlich im Februar in Berlin statt. Neben internationalen Premieren und Wettbewerbsbeiträgen bietet das Festival eine Plattform für Filmkünstler und cineastische Innovationen. Zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungen und Filmvorführungen in der ganzen Stadt machen die Berlinale zu einem zentralen Treffpunkt für Filmfans und Branchenvertreter.
- Filmkatalog für echte Cineasten: Die Seite SHOT IN BERLIN bietet einen Katalog mit Filmen aus Berlin und deren Drehorten. Mehr als 2869 Orte sowie 5918 Filme sind dort (Stand Januar 2025) dokumentiert.
Filmset Berlin: Schauplätze, die es unbedingt selber zu besichtigen gilt
Die Hauptstadt von Deutschland hat sich als vielseitige Filmkulisse etabliert, die sowohl historische als auch moderne Schauplätze für nationale und internationale Produktionen bietet. Nicht nur der Fernsehturm ist als Wahrzeichen oft zu sehen. Mit rund 6.200 Drehtagen in der Hauptstadtregion im Jahr 2022 bleibt die Metropole ein attraktiver Standort für die Filmindustrie. Zukünftige Filmprojekte werden die Vielfalt und den Charme der Stadt weiterhin auf die Leinwand bringen und das kulturelle Erbe Berlins bereichern.
Einmal selber in die Hauptrolle schlüpfen? Die vielfältigen Drehorte in Berlin bieten nicht nur spannende Einblicke in die Filmwelt, sondern laden auch dazu ein, sie eigenständig oder im Rahmen geführter Touren zu erkunden. Für Interessierte werden spezielle Führungen angeboten, die zu den Originalschauplätzen der Serien und Kino- wie Fernsehproduktionen führen. Diese Erkundungen ermöglichen es, die Bundeshauptstadt aus einer neuen Perspektive zu erleben und die Magie des Films hautnah nachzuvollziehen.